Für uns ist es immer etwas besonderes, Blüten mit auf unseren Teller zu bringen. Das macht auch vor der Artischocke nicht halt. Es hat einfach eine gewisse Magie. Dazu gehört für uns eine gute Soße, die den Geschmack der Artischocke unterstützt aber nicht zu sehr überdeckt.
Mein (Benes) erster Berührungspunkt mit Artischocken war während meines Frankreich Aufenthalts während der neunten oder zehnten Klasse. Als Gastschüler verbrachte ich dort einen Sommer.
In den Ferien, die in Frankreich drei Monate lang sind, fuhr meine Gastfamilie mit mir in die Alpen. Kurz vor der italienischen Grenze in der Nähe von Briancon wohnten wir eine Woche bei den Großeltern.
Das Haus lag an einem Hang deutlich über dem Ort. Die Zufahrt war gerade so breit, dass man mit einem Auto hinauffahren konnte. Sie schlängelte sich als Schotterweg in Serpentinen bis zum Haus. Unterhalb des Hauses war eine große Kiesterasse angelegt. Ein Bach floß von den Bergen direkt am Haus entlang.
Es gab weder eine Mauer noch einen Zaun der das Grundstück umgab, sodass es den Eindruck machte als wäre man dort am Hang unendlich frei. Es gab dort nichts außer die grandiose Aussicht und den Geruch nach wild wachsendem Alpenlavendel.
Da meine Gastmutter und die Kinder eine sechs stündige Autofahrt entfernt wohnten kamen am ersten Abend alle zusammen und es wurde groß gegessen. Für mich, der ich zudem Zeitpunkt noch kein Wort Französisch verstand war es ein sonderbares aber sehr schönes Erlebnis.
Auf der Kiesterasse unterhalb des Wohnhauses wurde eine lange Tafel aufgebaut und Unmengen an Essen aufgetischt.
Die Tante meines Ausstauschschülers fragte mich auf gebrochenem Deutsch, ob ich Pastis kenne. Als ich dies verneinte füllte sie mir ein Glas mit der Anis Spirituose. Nicht nur Alkohol lernte ich bei diesem Festmahl kennen, sondern auch Artischocke mit Kräuterdip. Nie zuvor hatte ich diese Blüte gesehen geschweige denn gegessen.
Immer wenn ich heute, mehr als zehn Jahre später Artischocke für Mirja und mich mache denke ich an diesen Abend zurück und mich überkommt die unausweichliche Sehnsucht nach diesem Moment.
Zwar habe ich das Rezept für den „originalen“ Artischockendip nicht kennengelernt aber dieses hier kommt recht nah ran.
Tipps
Der Kräuterdip schmeckt natürlich nicht nur zu Artischocke, sondern passt auch gut zu anderem Gemüse und Brot.
Zutaten
- 150g saure Sahne oder Schmand
- 1 TL Senf
- 1 TL Mayonaise
- 1 Zehe Knoblauch
- 1/2 TL Thymian
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
1. Hackt den Knoblauch mit einem Messer fein.
2. streut etwas grobes Salz dazu und drückt den Knoblauch mit der flachen Seite eines Messer.
3. Vermengt die saure Sahne mit Senf und Mayonaise. Gebt den Salz-Knoblauch-Mix dazu und rührt alles gut durch.
4. Nun fügt den Thymian hinzu und schmeckt alles mit Salz und Pfeffer ab.
Wir wünschen euch mit Artischocken und Kräuterdip viele schöne, leckere und erinnerungswürdige Momente.
Mirja und Bene